Deutsche Texte und Popmusik – das ging lange nicht zusammen. Zu sehr war die Sprache durch die jüngste Geschichte vorbelastet und zu sehr schielte man über den großen Teich oder zumindest über den Kanal und versuchte, die angloamerikanischen Stars auch in der Sprache zu imitieren. Doch das hat sich gewaltig geändert und schon seit einiger Zeit mischen deutschsprachige Künstler die hiesigen Charts auf – deutscher Hip-Hop steigt in der Regel auf Platz 1 ein, Schlagerkünstler aber auch moderne Liedermacher sind extrem erfolgreich. Manfred Prescher spürt der Geschichte der deutschsprachigen Popmusik nach. Spannend und unterhaltend zeigt er, wie es gelang, eine neue Sprache und eine neue Leichtigkeit zu erschaffen, was die Erfolge der letzten Jahre erst ermöglichte.[Verlagsinformation]
Inhalt:
• So viel Sprachlosigkeit war nie. Nazidiktatur und Nachkriegsdeutschland
• Eine feste Burg sei unser Song. Sprachfindung auf „der Waldeck“: Hannes Wader und Franz-Josef Degenhardt
• Der Mey ist gekommen. Reinhard Mey
• Keine Macht für niemand. Als die Rockmusik deutsch lernte: Ton Steine Scherben
Intermezzo I
• Lasst den Elch an euch vorübergehen. Erstes Wiener Heimorgelorchester
• Aber bitte mit Sahne: Udo Jürgens
• Von bösen Onkeln und schlimmen Tanten. Was gibt es eigentlich am Deutschen Schlager auszusetzen?
• Weckerleuchten – Oder genug ist nicht genug: Konstantin Wecker
• Ein bisschen Spaß muss sein: Insterburg & Co., Otto Waalkes und die Erste Allgemeine Verunsicherung
• Uns Udo: Udo Lindenberg
Intermezzo II
• Wo san meine Hawara? Ernst Molden, Willi Resetarits, Walther Soyka und Hannes Wirth
• „Jugend ist etwas Unvergleichbares“ (Oscar Wilde). Wie anders war das andere Deutschland?
• Die west-östliche Diva: Nina Hagen
• Von wegen Fräuleinwunder: Nena
Intermezzo III
• Wenn die Moderne die Tradition umarmt: Wiener Blond
• Bochum, ich komm aus Dir: Marius Müller-Westernhagen, Herbert Grönemeyer und BAP
• Das Tabu geht so lange in die Ohren, bis es bricht: Rammstein
• Wie einem der Schnabel gewachsen ist. Von Dialekt und Dialektik in der Popmusik: Von der Nordseeküste bis nach Bad Reichenhall
Intermezzo IV
• Die Magie der Melancholie. Isolation Berlin
• Man singt deutsch? Österreich ist sowieso ganz anders: Von Helmut Qualtinger, Wolfgang Ambros und Wanda
• Wir brauchen Frauenpower: Von Hildegard Knef, Annette Humpe, Judith Holofernes und LEA
• Es geht voran. Neue deutsche Intelligenz: Kraftwerk, Fehlfarben, DAF, Trio und Einstürzende Neubauten
• No Fun? Just Fun! Mehr als nur Klamauk: Die Toten Hosen und Die Ärzte
• Rapper, Sprachvirtuosen und Maskenmänner. Hip-Hop aus Deutschland: Die Fantastischen Vier, Beginner, Sido und Casper
Intermezzo V
• Wem du’s heute kannst besorgen: Faber
• Von der Hamburger Schule lernen wir: Blumfeld und Tocotronic
• Finger weg von meiner Paranoia! Zwischen Witz und Schwermut: Sven Regener und Element Of Crime
• Liedermacher oder neue Schlagerhelden? Mark Förster, Tim Bendzko und Gisbert zu Knyphausen
Fazit
• Blick zurück nach vorn. Von nahezu unbegrenzten Limitierungen
• Playlist.