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31Okt
01Apr

Hausausstellung: "Unseres Herrgotts Kanzlei. Bücherschätze aus der frühen Phase der Reformation in Magdeburg"

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01 Apr, 2024 — 31 Okt, 2024    Breiter Weg 109 Magdeburg Deutschland
Details

Einzigartige Frühdrucke in der Stadtbibliothek Magdeburg
Ausstellung: Unseres Herrgotts Kanzlei


500 Jahre Reformation, Bildung und Tradition feiert die Stadt Magdeburg im Jahr 2024. Zu diesem Anlass präsentiert die Stadtbibliothek ihre umfangreiche Ausstellung „Unseres Herrgotts Kanzlei - Schätze der Stadtbibliothek aus der Frühphase der Reformation“ auf allen Etagen der Zentralbibliothek bis zum Reformationstag. Die Ausstellung ist zugleich ein Beitrag auf dem Weg zum 500. Jubiläum der Stadtbibliothek 2025.Seit fünf Jahrhunderten bewahrt die Stadtbibliothek Frühdrucke als einzigartige historische Zeugnisse der Reformation auf, die die Belagerungen, Zerstörungen und Kriege in der Elb-Metropole überdauert haben. Magdeburg ist als Druckzentrum und Bollwerk der Reformation in die Geschichte eingegangen. Die Leser*innen und Besucher*innen haben die exklusive Möglichkeit, über 90 Objekte aus dem Historischen Bestand der Stadtbibliothek zu betrachten. Darunter befinden sich Druckschriften unmittelbar aus dem 16. Jahrhundert sowie Nachdrucke aus dem 17. und 18. Jahrhundert. Hinzu kommen Erinnerungswerke aus dem 19. Jahrhundert und der Zeit des Ersten Weltkrieges, welche die Bedeutung der Reformation für die Kirchen- sowie Regionalgeschichte wiedergeben.Die Ausstellung erzählt über das im 16. Jahrhundert neu entstandene Bewusstsein der Menschen für die Bildung und das selbstständige Studium der Bibel. Die Familie und das Zuhause entwickelten sich in der Zeit der Reformation zu Orten des Rückzugs und der Besinnlichkeit. Einen inhaltlichen Schwerpunkt in der Ausstellung bilden die geistigen Köpfe der Reformation. Angefangen bei dem Humanisten und Universalgelehrten Philipp Melanchthon, der sich der Volksbildung und der innerkirchlichen Annäherung verschrieben hatte, bis hin zum radikalen und kompromisslosen Matthias Flacius Illyricus, für den die kleinste Abweichung von der reinen lutherischen Lehre dem Verrat am „neuen Glauben“ gleichkam.
Die Reformation war nicht nur der Beginn der Revision der katholischen Lehre, sondern auch der Grundstein für den Aufbau eines neuen, für jeden zugänglichen Bildungswesens. Doch was wäre die Reformation mit ihren Ideen und Vorsätzen ohne das Drucker-Handwerk?! So finden auch die Meister der Buchdruckkunst ihre Erwähnung – von einfacher Schriftsetzung bis zu künstlerischer Verwendung zweier Farben oder den beeindruckenden Holzschnitten als Textrahmen. So druckte Michael Lotter 1550 die Schrift des Theologen Nicolaus von Amsdorf „CONFESSIO ET APOLOGIA PASTOrum & reliquorum ministrorum Ecclesiæ Magdeburgensis“. Diese Schrift ist das Bekenntnis der Magdeburger Pfarrer zur lutherischen Lehre und zugleich die Verteidigungsschrift gegen das Interim. Das Titelblatt schmückt ein Holzschnitt auf dem zwei Engel das Magdeburger Stadtwappen halten. Dieses Motiv taucht auch auf Titelblättern anderer Druckschriften als wiederkehrendes Bild der zeitgenössischen Propaganda auf.Die Stadtbibliothek Magdeburg lädt alle Interessierten ein, die Ausstellung bis Ende Oktober während der Öffnungszeiten wochentags von 10 Uhr bis 19 Uhr sowie samstags von 10 Uhr bis 13 Uhr zu besichtigen. Zusätzlich werden während der Laufzeit der Ausstellung thematische Begleitveranstaltungen und Führungen angeboten. Bei Führungen für Gruppen sowie Einzelpersonen wird um Anmeldung gebeten (Informationszentrum: 0391/ 540-4884; webteam@stadtbibliothek.magdeburg.de). Der Eintritt ist frei.