Vielschichtige Stimmen in der ukrainischen Literatur
Autor Oleksandr Irvanec in der Stadtbibliothek
 
Der Krieg in der Ukraine wird auch auf dem Feld der Sprache und Literatur geführt. Über die eigenständige ukrainische Literatur, ihre Autor*innen und aktuelle Texte spricht der nach Deutschland geflohene Autor Oleksandr Irvanec’ am Dienstag, 11. Oktober, um 19.30 Uhr mit dem Slavisten Alexander Kratochvil in der Stadtbibliothek.
Der 1961 geborene Oleksandr Irvanec’ zählt selbst zu den prominenten Stimmen der ukrainischen Gegenwartsliteratur. In der Stadtbibliothek liest er Auszüge seiner Texte und fächert im Dialog mit Alexander Kratochvil unterschiedliche Perspektiven literarischer Arbeit in seinem Heimatland auf. Bereits 1985 gründete Irvanec’ zusammen mit Jurij Andruchovyč und Viktor Neborak das legendäre Lemberger Schriftstellertrio „Bu-Ba-Bu“. Sein vielseitiges Schaffen umfasst Lyrik, Prosa, Theaterstücke sowie Literaturkritik. In seinem Roman „Pralinen vom roten Stern" entfaltet Oleksandr Irvanec’ das Szenario einer, an das geteilte Berlin erinnernden, westukrainischen Stadt, die nach einem Überfall Russlands und Weißrusslands durch eine Mauer in einen Westteil und in einen Ostteil geteilt ist. Der Autor hat damit eine dystopische Satire geschaffen, die von der Wirklichkeit eingeholt wurde.
 
Oleksandr Irvanec’ lebt und schreibt seit Beginn des Angriffskrieges gegen die Ukraine in der Bundesrepublik. Der Moderator Alexander Kratochvil arbeitet am Institut für tschechische Literatur, Tschechische Akademie der Wissenschaften Prag, und ist Lehrbeauftragter an der Humboldt-Universität zu Berlin.
 
Zur Lesung von Oleksandr Irvanec’ und dem Gespräch mit Alexander Kratochvil heißen in der Zentralbibliothek der Stadtbibliothek im Breiten Weg am 11. Oktober um 19.30 Uhr ebenso die Evangelische Erwachsenenbildung Sachsen-Anhalt wie die Heinrich-Böll-Stiftung Sachsen-Anhalt als Kooperationspartnerinnen alle interessierten Gäste herzlich willkommen. Die Texte werden von Alexander Kratochvil auf Deutsch gelesen, während das Gespräch mit dem Autor auf Ukrainisch mit deutscher Übersetzung geführt wird. Der Eintritt ist frei.